Bereits über 3 Bücher füllen die Protokolle der jubilierenden Eglichutzler. Manch kleine Geschichte wurde in den 48 Jahren von den verschiedenen Aktuaren teils mit spitzer Feder festgehalten. In den nächsten Ausgaben finden Sie einige Episödeli daraus, die wortgetreu aus den Protokollen übernommen wurden. Die Ausschnitte sind bunt gemischt wie die Geschichte von uns Eglichutzlern. Wir wünschen viel Vergnügen und etwas zum Schmunzeln.

Bilder dazu

1966- Die Gründung

Wir beschlossen wacker zu üben in unserm Nauenlokal und für neue Mitglieder zu werben. Die grössten Probleme für uns war im Moment die Anschaffung von Instrumenten, besonders einer Pauke.

1968 – Nachtlager bei der SGV

Ein langweiliger Abend auf der Wissifluh, zuwenig Frauen und überhaupt es fehlte an Stimmung. Nur die Bauernbratwürste schmeckten auch dieses Jahr wieder ausgezeichnet, auch die geklauten. Etwa um 4 Uhr morgens standen wir alle ziemlich ratlos an der Schiffstation in Vitznau, bis dann der Schoch Kurt in der Telefonzelle ein Bett suchte. Nöggi fand seine Ruhestätte in einem grossen Brotkorb und der Rest verkroch sich in die Postwagen der Station.

1969 – Kriegerischer Akt

Nach heftiger Auseinandersetzung und durch Klarstellen des kriegerischen Aktes am Bot schliessen die Hauptdarsteller Werni Bösch, Kurt Schoch und Toni Murer an der ausserordentlichen GV wieder Frieden. Ebenfalls wird der Austritt der zwei letztgenannten zürückgezogen. Ehrenmitglied Pulcy macht anschliessend auf die Wichtigkeit der Kameradschaft im Verein aufmerksam und erklärt die wichtigsten Pflichten.

1970 – Konkurrenzlos am Pfarreiball

Auch der Herr Pfarrer hatte die helle Freude daran, wie wir unsere Instrumente auf’s Äusserste beherrschen. Er lies sich dann auch nicht lumpen und kam persönlich mit dem bezahlten Wein an unseren Tisch. Sicher müssen wir uns in Sachen Falschspielen nicht schämen, den die „Langenzihl-Veri-Band“ griff des öfteren auch daneben.

1971 – Zunft ohne Meister

Das Bot wurde dadurch gekennzeichnet, dass kein Narr auf den Thron stieg, also eine Fasnacht ohne König. Dies hinderte uns trotzdem nicht auf einem Teppich im „Post-Holländer“ mit Besen, Bügeleisen und einer Koffer Curling zu spielen, alles zur Freunde von Ady Schriber. Alkoholleichen gab es auch noch!

1972 AMI6 und neue Schuhe

Beim Bauer Murer holte sich Pauker Schoch mit Begleitung die nötige Milch für das Frühstück. Dadurch erhielt dieser so schmutzige Schuhe, dass er sich sogleich beim Jules ein paar neue kaufte. Die anschliessende AMI-6 Rundfahrt in der näheren Umgebung sei für ein andres mal allen sehr empfohlen.

1973 – Erster Eglichutzlerball

Die offizielle Ansprache, der Höhepunkt des Abends, wurde von unserem Präsidenten Bruno Huber vorgetragen:“ Liebi Fasnächtler, im Name vo de Eglichutzler Wäggis begrüss ich sie zum erschte Guggemusig Ball und es fröit mich sehr, das so viel awäsend sind und ich wünsche üch allne rechte en schöne Abig und e gueti Heireis, – guet Nacht mitenand!“

1974 – Zuschauer-Rekord am Kinderumzug

In Sachen Umzüge hat Weggis einen Weltrekord: Ich glaube dies bringt kein Dorf zustande, so wenig Zuschauer an die Strasse zu stellen. Ein etwas misslungenes Monsterkonzert brachte dann noch einen Hauch von Narrenzeit ins Dorf. Mit dem Besuch im Altersheim in Vitznau unter dem Motto „Karli hält eine Ansprache“ war die eigentliche Narrenzeit vorbei.

1975 – Das Protokoll aus dem Container

Nach ein paar Fläschen weissem Bordeaux entschloss ich mich frühmorgens um 4 Uhr das Hotel nicht um den verdienten Schlaf zu bringen und den nächsten Morgen abzuwarten. Hierbei möchte ich mich bei dem Kellner für seine aufopfernde Hilfe bei der Durchsuchung der beiden Container bedanken. Unter Kaffesatz und verwelkten Blumen entdeckten wir endlich die gesuchten Papierchen.

1976 – Rüüdig schwierige Hits

Am Samstagnachmittag und am Sonntagmorgen wurde wacker geübt, neue Stücke probiert und die alten verfeinert. An dieser Stelle herzlichen Dank an Musikprofessor Walti und den nimmermüden Tambi Gilg, die mit grossem Einsatz und technischem Können uns die so „rüüdig“ Schwierigen Hits einzuprägen versuchten.

1977 – Marie, die tapfere Schneiderin

Anschliessend an diese Diskussion präsentierte Marie Omlin das von ihr entworfene Kleid für die nächste Fasnacht. Marie erklärt sich bereit, das Kleid unter dem Motto „Yogi“ zum Preis von Fr. 18.- anzufertigen, was den Vorteil hätte, das alle Kostüme gleich gut gemacht wären.

1979 – Erstmals Egliball in der Turnhalle

Der Vorstand berichtete über die unternommenen Schritte und seine Stellungnahme. Die Lokale Gotthard (zu klein), Lützelau (Distanz und eigene Bar) und Central (kein Interesse) sind unter den genannten Umständen nicht geeignet: Als beste Variante bietet sich die Turnhalle an. Die Chrutschlämpe würden die Dekoration vom Vorjahr zur Verfügung stellen.

1980 – Disziplin

Zu den Vorkommnissen am Winterfest in Morges: Nach längeren Diskussionen und Einwendungen gegen die Einführung eines Bussensystemes beschloss die Versammlung mit 1:26 dass zukünftig Fehlbare selber „gradzustehen“ hätten für Ihre Vergehen.

1980 – Nachwuchs

Juhui, wir haben Nachwuchs! Der Ordnung halber muss gesagt werden, dass es solche sind, die bereits laufen, trinken und ein wenig blasen können.

1981 – Baldachin fast dahin

Als wir den Baldachin aufrichten wollten stellte man mit Schrecken fest, dass die Stützen in Weggis geblieben waren. Ursi erreichte uns noch vor dem Abmarsch, da wir am Schluss des Umzuges marschierten. Probleme brachte der Baldachin, da er durch die engen Gassen manövriert werden musste.

1982 – die Kleiderkommission

Es entstand eine lange Diskussion. Für die einen sieht das Kleid zu schön, preussisch aus, für die anderen gibt es nur den einen Vorschlag, der durchgeführt werden muss auf Grund von Zeitmangel. Der Antrag, die Kleider-Kommission aufzulösen wurde mit 11:9 Stimmen angenommen.

1983 – Schelberts Demokratieverständnis

Auf der Heimreise wurden noch Abstimmungen durchgeführt, ob man noch die Fasnacht in Wollerau besuchen wolle. Trotz Mehrheit entschied der Präsident Schelbert, die Heimreise anzutreten

1983 – Top Cats, Stargos oder Heirassa

Die Weggiser Bevölkerung wünsche mehrheitlich Volksmusik. Diesem Bedürfnis sollten auch wir Eglichutzler mehr Rechnung tragen und eine Musik an unserem Ball engagieren, die mehr Ländler spiele.

1984 – Chriesichracher

In Trübbach waren nicht etwa die Stinkbomben Trumpf, sondern die Knallpetarden, die im Reichen Masse Absatz fanden. Es wurde sogar gemunkelt, die Weggiser hätten das gesamte Knallpetarden-Sortiment beim Eisenwarenhändler Schlegel aufgekauft.

1984 – Eglichutzler und Frauen

Nachdem die zwei Kronfavoriten dankend ablehnten, schlägt Markus Dahinden vor, Susanne Bannier-Zurmühle ausnahmsweise als Bastelchefin einzusetzen.

1985 – Ein Kreuz mit den Proben

Die Beteiligung an den Proben liess zu wünschen übrig. Auch das Probeweekend im Gschwänd brachte nicht den gewünschten Erfolg. So klappte unser fasnächtliches Spiel kurz vor dem Fasnachtsbeginn noch nicht. Zwei Gesamtproben liessen gerade noch Zeit um wenigstens die alten Stücke noch einmal richtig einzuüben

1986 – Auszug aus der Jubi-Post

Frauen sind (k)ein Thema. In regelmässigen Abständen kommt das Thema auf das Tablet: Frauen in die Guggenmusig aufzunehmen oder nicht. Regelmässig wird ein solches Ansinnen aber abgeblockt. So existieren die Eglichutzler seit 20 Jahren ohne weibliche Mitglieder. Das steht auch heute so in den Statuten.

1986 – Tagwache

Leider raffen sich immer weniger Mädchen und Buben von Weggis auf, um an der Tagwache dabeizusein. Dieses Jahr mussten wir Eglichutzler praktisch alleine durchs Dorf laufen. Von den Chrutschlämpen liess sich auch keiner blicken.

1987 – Alex hat den Blues (hier geht Alex…)

Die Hauptattraktion am Umzug am Nachmittag in Weggis war Alex. Als kleiner Elton-John wusste er die Menge mit ergreifendem Klavier-Blues zu begeistern. Blasen hätte er auch nicht können. Am Morgen verlor er zuerst mal sein Mundstück, dann flog sein Grind im hohen Bogen in den See und zu guter Letzt trat Sprengmeister Schelbert in Aktion. Der Viktoria-Garten war mit Klaviereinzelteilen übersäht. Frau Zälli bekam Farbe ins Gesicht.

1987 – Zunft zur organisierten

Fröhlichkeit das Tüpfchen auf dem i bildete dann die anschliessende Einladung ins Waldstätten zum Bot. Die Zünftler sprühten richtig vor Freude als wir aufspielten. Gerüchten zu folge hätten sich einige älteren Herren die Ohren zugehalten, obwohl die Akkustik stimmte.

1988 – Ball im Vitznauerhof

Was wäre ein Ball ohne richtige Guggenmusig? Obwohl die Einheimischen waren auch nicht schlecht. Auf jeden Fall spielten wir in einem vollen Haus und verliessen dann dasselbige ebenso als es bereits anfing hell zu werden.

1989 – Posaunen-Kurs

Um die Blastechnik beherrschen zu erlernen, wurde erstmals ein Posaunenkurs von Jürg organisiert. In lockerer Folge gibt der Kursleiter Willy Odermatt jun. Tips ab Oktober an die Interessierten ab.

1989 – GV-Interruptus

Gezwungenermassen musste der Präsi um 21.20 Uhr die Versammlung beenden, da das Personal die gefüllten Suppenteller auf die Akten stellten.

1990 – Dorfturnier

Was schon kurz nach dem letztjährigen Dorfturnier seinen Anfang nahm, endete für die Hediger-Boys am Dorfturnier mit einem wahrlichen Desaster. In ihren Miniröcken und den roten Haaren versprühten die sechs bis 15.15 Uhr einen Optimismus auf den Sieg, den jede andere Mannschaft hätte erzittern lassen können. Doch bereits 15 Minuten später waren die Boys froh, wurde das Spiel durch den Schiedsrichter abgepfiffen. Ein klares 3:0 für die Eglichutzler.

1992 – Jürg hat entschieden

In Nachhinein entpuppte sich dieser von Jürg organisierte Auftritt am 11. April bei der Familie De Roo als Auslöser für eine Statutenrevision. Jene die mitmachten, genossen die einzigartige Atmosphäre und die grenzenlose Gastfreundschaft. Nur übertreiben hätte man nicht sollen, denn „meine Gäste wollen jetzt auch auf die Terasse“:

1993 – Neuaufnahmen

–     Paul Christoph (der Freund von Nicola Steurer):    Seine originelle Holztafel mit den Sprüchen kam gut an
–     Emmenegger Sandro:                                         Sämis Nachwuchs will’s ebenfalls wissen
–     Würsch Dani:                                                     Eine dicke Freundschaft bahnt sich an
–     Wolfisberg Markus:                                             Ein Wolfisberg kommt selten allein
–     Hasler Christian:                                                 Nun haben wir auch einen Hoteliersohn in unseren Reihen.

1995 – Auftritt am Schmutzigen Donnerstag

Es ist mühsam, wenn man in bester Stimmung den Schmudo in Luzern verlassen muss. Am Morgen lernt man eine Frau kennen, am Nachmittag füllt man sie ab und wenn man sie am Abend pumpen möchte, muss man an einem Auftritt teilnehmen.

1997 – Nach Take That nun auch Schwierig-Mix

Das heissgeliebte Soundprojekt Schwierig-Mix trennt sich. Insider lassen aus zuverslässigen Quelle verlauten, dass sich die Band schon vor einiger Zeit nach dem 96-er Erfolgsalbum „The very Best of..“ auflöste; und zwar in Luft und Bieswind. Unter der Nummer 143 helfen Ihnen Fachärzte den Schmerz und das Gefühl der Hilflosigkeit zu bekämpfen.

1999 – Bericht des Kapell-Meisters

Zusammen mit Beate Uhse präsentierte Pfnueli seinen ersten Bericht als Kapellmeister. In seiner Rede, unterstützt durch luftige Videosequenzen aus dem Beate Uhse-Filmverleih konnte er auf eine sehr erfolgreiche Fasnacht zurückblicken. Eine 100%-ige-Luststeigerung war bei ihm schliesslich die Folge. Die Mitglieder, vorallem das Blasregister, bedankte sich mit Applaus.