Die Jagdhörner sind verstummt, die Hunde zurück an der Leine, das Wild ist sicher. Ein Fasnachtsrückblick der Eglichutzler.

Aufs Wohl des Waidwerks lasst uns trinken,
stosst an, ihr Jäger, jung und alt.
Hell seht den Wein im Glase blinken,
der rasch das Leben rosig malt.
Auf, Jäger, nehmt das Glas zur Hand
und bringt ein Hoch dem Jägerstand!

Doch der Reihe nach: «S git keini indianer meh!» In diesem Sinne streiften die Eglichutzler an der Vitznauer Safari ein letztes Mal ihr Indianerkostüm über. Nach einem reichhaltigen Waldispühl-Apéro (wow!) galt es das Tanzbein einzuwärmen, die geübten Stücke ein erstes Mal zu präsentieren, aber auch das Treppenlaufen zu erlernen. «So easy wenn du da bisch», dachte sich wohl auch das Spital Schwyz.

Jägerball

Das Egli-Jagd Wochenende begann bereits am Donnerstag mit dem Dekorieren und Bauen der Jagdhütte «Siegriesthofstatt». Eingeläutet wurde der Egliball-Samstag dann mit «Füdliwäschete», «Eglidoppel» oder anderen fest institutionalisierten Ritualen. Bei Apero Ar(a)bia-ta bestaunte man ein erstes Mal die neuen Kleider und Grinde. Mit Kurz-Konzert und Einzug wurde die Jagdsaison dann definitiv eröffnet. Der Turnverein begrüsste unsere Gäste mit einem fantastisch zubereiteten Jäger-Mahl, wobei die Jagdgesellschaften Bärg-Würze, Höhlägugger, Hügü-Schränzer und Rigischränzer anschliessend für beste Unterhaltung sorgten. Doch wo war die Gans? Hat der Fuchs sie wohl gestohlen? In edlem Tweed betraten die Eglichutzler die Halle. Hüpfend, Polonaise-schleichend und Hände-klatschend wurden sie von der Meute begrüsst. Hochzufrieden liess der Tambi die ein oder andere Zugabe spielen, womit die Musikanten mit erhobenem Haupt ihre Instrumente beiseitestellten und anschliessend die Nacht zum Tage erkoren. Der Glockenschlag am Sonntagmorgen überhörte dann dementsprechend der ein oder andere Jäger. Trotz allem holte die eine Hälfte der Eglis den göttlichen Segen für die bevorstehende Fasnacht im Gottesdienst, wobei die andere Hälfte sich dem Putzen und Wischen der Halle zuwandte.

Am Sonntagnachmittag war der Fahnenträger ein erstes Mal gefragt. Hinter ihm her die Jagdmeute am Umzug in Küssnacht. Im Gleichschritt genoss man das fantastische Wetter, die beeindruckende Kulisse und die Gastfreundschaft der Nachbarsgemeinde. Dieselbe Gastfreundschaft dürfen wir seit Jahren im Alterszentrum Hofmatt geniessen. Das Treppenhaus-Konzert beeindruckte nicht nur die Gäste, sondern entlockte auch den Musikanten den ein oder anderen Tropfen aus dem Auge (ob es sich dabei um Schweisstropfen oder Freudentränen handelte, sei dahingestellt). Besten Dank dem Hofmatt-Team, welches uns im Anschluss mit einem köstlichen Nachtessen verwöhnte. Frisch gestärkt machte man sich dann auf zur Rigischränzer-Bar, wo man sich für den bevorstehenden SchmuDo einstimmte. Dort waren dann vor allem die Enten-Jäger gefragt, welche als hochdotierten Preis ein Chübeli gewannen. Jäger können aber nicht nur feiern! Zwischendurch werden auch mal Bäume gefällt und gestellt. Dass Gino seinen Geburtstag während der Fasnacht feiern durfte, scheint ein gutes Omen zu sein, dass er in ca. 18 Jahren ein Eglichutzler werden wird. Herzlichen Glückwunsch den stolzen Eltern! Die anschliessende Narren-Nacht endete früh. Für die einen (noch vom SchmuDo gezeichneten) früh am Abend, für die anderen früh am Morgen.

Bäckerzmorge!

Dem reichlich angerichteten Bäckerzmorge folgte die heitere Schar dem Rufe des Churchills. Geweckt durch früh-morgendliches Rasenmähen machte sich dann auch das letzte Mitglied der Jagdgesellschaft auf in Richtung Root. Nach dem obligaten Befeuchten der Lippen, wartete gefühlt das ganze Dorf auf den Umzug. Nach dem anschliessenden Platzkonzert, mit Wienerli und Brot gestärkt, ging es ein paar Dörfer weiter nach Hochdorf, wo man sich als erstes bei der Rezeption zum Check-In im Hotel meldete. Während dem Einzug der Guggenmusiken liess Cedi dann am Mikrofon kurzerhand den Platz erbeben. Ob er damit endlich Freunde gefunden hatte? Nach Speck und Rösti am Morgen danach, wartete der Tag mit einem Umzug in Neudorf auf. Wer nicht mehr gehen konnte, liess sich spontan vom Schlitten ziehen. Die kurze Pause schien zu fruchten, da in der Car-Fahrt nach Hause von der ersten bis zur letzten Reihe gehüpft wurde.

Frühaufsteher sind gefragt!

Als am anschliessenden Morgen um 5.00 der Wecker klingelte (oder notgedrungen kam man auch ohne Schlaf aus, geschuldet dem Superbowl oder anderen kühnen Vorhaben) freute man sich auf den Knall in Weggis. Dem gemütlichen Spaziergang durch die Weggiser Morgendämmerung folgte ein durch die Ehrenmitglieder organisierter Postenlauf. Blind einen Hoden zu erkennen, sei gar nicht so einfach… Sinnvollerweise gönnten sich die Jäger danach einen Meister und anschliessend ein köstliches Mittagessen in der Jägerhütte. Dem Umzug inklusive eingebautem Kontermarsch entlang der Weggiser Seepromenade folgte die legendäre Seklete. Die orange Wand hatte sichtlich ihren Spass dabei! Frisch ausgeruht machten sich die Eglis am Dienstag zum Umzug auf nach Sarnen. Das ein oder andere Kostüm anderer Guggenmusiken kam uns verdächtig bekannt vor. Es schien, als hätten sich tags zuvor bereits zwei deren Mitglieder nach Weggis verirrt. Fast schon traditionsgemäss spielte das Wetter in Sarnen auch in diesem Jahr mit, sodass die Strassen prall gefüllt waren. Spontan stimmte man ab, ob man denn 20 Minuten länger bleiben solle. Demokratie wird bei den Eglichutzlern eben gross geschrieben. Sollte es das mit der Fasnacht gewesen sein? Da Luzern auf dem Heimweg liegt, liessen es sich einige nicht nehmen, das Fasnachtsgeschehen in der Stadt ausklingen zu lassen.

Alte Fasnacht

Doch halt! Mit einer Reise nach Biasca konnte man am anschliessenden Alte-Fasnachts-Wochenende noch einmal gemeinsam auf die langsam scheidende Fasnacht zurückblicken und die Instrumente nochmals laut ertönen lassen. So liess man Joey nochmals hochleben, sammelte Münz für die Alten und Gebrechlichen, sogar der Kinderwunsch wurde bei einigen sichtlich spürbar – so härzig! So zog man noch einmal gemeinsam durch die Gassen, wobei es nach dem Umzug diesmal wohl wirklich die Tränen waren, welche man sich verkneifen musste. Nun war es definitiv vorbei.

Optimaler hätte die Fasnacht in diesem Jahr nicht datiert sein können. Denn gleich tagsdrauf durfte man sich am Valentinstag seiner Valentine erkenntlich zeigen. Danke sagen für die Geduld und die Unterstützung – aber auch Sorry sagen für die schweissgetriebenen Nächte und ja, auch für den ein oder anderen nächtlichen Blähgesang. Nun ruht die Jagd-Kluft für ein Jahr – seis drum, wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Fasnacht!

Hudschibibra hudschiba
Eure Eglichutzler