Nun, da die harten Wochen des Fastens langsam ihre Wirkung zeigen und sich der Schleier über unseren Geistern sorgsam lichtet, ist es für uns an der Zeit, gemeinsam mit Ihnen – werte Leser,  die närrischen Tage ein letztes Mal Revue passieren zu lassen. Steigen Sie ein und kommen Sie mit,  auf eine Kreuzfahrt der grossen Gefühle, Emotionen und Tragödien!

 

Unsere christliche Seefahrt begann am Dreikönigstag mit der Fasnachtseröffnung in Weggis. Musikalisch hatten wir vielleicht noch ein Quäntchen von der sprichwörtlichen „Luft nach oben“ – umsatztechnisch waren wir aber die MVP’s  für jeden Barbetreiber, was den Organisator, die Fasnachtsgesellschaft Chalberschwanz (Name der Redaktion bekannt), sicher freute. So sind der Verlust von Grind, Stock und Instrument als Kolateralschaden zu beSteurern und Lucas Hose fiel höchstwahrscheinlich dem Sturm zum Opfer- also quasi eine Windhose.

Den letzten Auftritt im hassgeliebten Lucha-Libre Kostüm feierten wir dann, oh wie passend, an der Suuger-Guugette in Emmen-Bronx. Doch es wurde auch geblasen. Herrlich diese Fasnachtszeit!

Da wir ja, wie bereits erwähnt, musikalisch noch nicht in höhere Sphären aufgestiegen waren, rief der Herr Kapellmeister zum „Egli-Probe Sonntag“. Insidern des Horn-Registers besser bekannt unter dem Namen „Egli-Skitag“.  Die Marschprobe mit Lukez’ Spezialschritt brachte uns zumindest in der Disziplin „Gegel I de Hose“ einen Spitzenplatz ein und wir hatten fast gleich viele Zuschauer wie am Güdelmäntig Umzug.

Der Egliball war eines der absoluten Highlights der vergangenen Fasnacht. Stolz uniformiert trafen wir uns als Seemänner im Hinterhof des Doppelmeters und staunten beim Einzug in die Sigristhofstatt nicht schlecht über die 250 Gäste, welche sich zum leckeren „Piratenfrass“ in der voll dekorierten Turnhalle eingefunden hatten. Und dies notabene um 19:00 Uhr! Nun,  es wurde eine legendäre Ballnacht, die wir noch lange nicht vergessen werden! Viel Volk, grandiose Masken, eine professionelle Top-Band, vollcrazyflippige Guggen und – man höre und staune –  die Eglis musikalisch in Bestform!

Der Tag danach stand dann unter dem Motto: Wow, wow Willisau! (Ohne Frühenglisch: Wau wau Alliblau). Obwohl die meisten von uns mit einem erheblichen Pegel an Restalkohol unterwegs waren, war es doch der nüchterne Carchauffeur, der in Küssnacht die Hausecke übersah und an seinem Bus die  Scheibe krachen liess, was wieder einmal belegt, dass laut Statistik nur gerade 10 Prozent aller Unfälle auf Alkohol am Steuer zurückzuführen sind und der Rest, man muss es leider sagen, von Nüchternen verursacht wird. Wo war’n wir – ah ja, Willisau. Der kürzeste Umzug aller Zeiten und trotzdem oder vielleicht deswegen – einer der bestbesuchten! Schön war’s im Städtli. Joey setzte zum Höhenflug an und der Tourguide war seiner Liebe näher als je zuvor.

Nach einer kurzen Erholungsphase pilgerten wir am Mittwoch Abend wie gewohnt ins Alterszentrum Hofmatt, wo wir nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern vor allem auch für den scheidenden Alfons Röthlin  unsere altbekannten Hits und Evergreens zum Besten gaben. Ihm gebührt unser grosser Dank für die vielen Jahre der gelebten Gastfreundschaft und die geselligen Stunden, die wir dort oben erleben durften. Merci Alfons!!! #einervonuns!

Nach einem durchwegs erholsamen Donnerstag, den viele in der beschaulichen Leuchtenstadt bei Tee und Kuchen verbrachten, freuten wir uns dann auf die Narre-Nacht! Viel legendäres Volk war da! Ahoi hier – salüü da!  – man kennt sich halt im Dorf! Unser Auftritt war zeitlich-strategisch gut geplant, sodass wir das „Keischnäppsvoremuftritt!-Gepiepse“ von L.Z. aus W. nicht all zu lange mitanhören mussten.

Mit leicht geschwellter Brust zogen wir dann am rüüdigen Samstag auf Einladung der Wäsmalichatze durch die Gassen der Luzerner Altstadt. Platzkonzerte, Gässlen und dann der fulminante Auftritt auf der Rathaustreppe werden sich wie Tschisels Tattoo ins Herz eines jeden Eglichutzlers einbrennen, also quasi: For the eternity!

Abends dann „Die Nacht in Hochdorf“. Sie zeigte wieder mal, dass wir es eigentlich überall lustig haben können (wenn… ihr wisst schon).  Zumindest gab es eine Sirene, Instrumentendepots, D’Schwemmi und jede Menge Taxis, die uns zum Nachlager ins „O-Ton Nicolas E. “ 300m entfernte Hüudisrieden brachten.  Für Livio war Lichterlöschen wie gewohnt um 23.00 Uhr und David G. aus G. bediente sich statt des Kopfkissens eines Blumentopfs, was auch den Wirt des Roten Löwen zu Freudensprüngen veranlasste.

Der sonntägliche Umzug in ob genanntem Hüudisrieden war trotz Schneegestöbers angenehm. Während altgediente Haudegen einen Spaziergang samt Chuchi in  Richtung Nüderef unternahmen, fanden andere  wiederum Asyl in der Villa des Herrn Gemüse Mundo und wollten der wohligen Wärme kaum entfliehen. Doch: Die Karawane zieht weiter – der Sultan hat Durst und wir bestritten auch diesen Umzug als letzte Nummer bei Sonnenschein.

Am Güdelmäntig stachen wir dann wortwörtlich in See! Käpt’n Dimitri und sein Matrose Bill führten uns unter der sensationellen Führung des Königsregisters mit der MS Lucerne zu unserem ersten ausserkantonalen Auftritt an dieser Fasnacht in die Altfrye Republik Gersau. Bei heftigem Schneetreiben enterten wir das Restaurant Schiff, die verschneite Rathaustreppe am Bahnhof und Raini’s Käsekuchenakademie. Chääs hööch – schön isch gsii!

Dank der altbewährten Jüge&Nänz&G’Hackets&Hörnli- Kooperation kamen wir dann gut gestärkt zum Kinderumzug. Vor lauter Kindern sahen wir die Zuschauer kaum – oder lag es an den Federn? Dann: Kinderball, Jugendball, Volleyball. Unser Eiffelturm bekochte uns zur Secklete mit chüschtiger Suppe, so dass wir gut gestärkt zur Beizentour aufbrechen konnten. Diese stand unter dem Motto: Schneewiisi Chräie und  führte uns durch das abwechslungsreiche Weggiser Nachtleben.

„Breakfast for Champions“ hiess es dann anderntags bei „Blumen aller Art“. Unsere Mägen waren sich so viel feste Nahrung gar nicht mehr gewohnt. Aber dermaßen sensationell wurden wir noch selten verköstigt und verwöhnt. Vielen Dank an die Familie Baumann – der Junior darf ruhig wieder mal ganz nach seinem Geschmack den Car dekorieren. ;-)

Apropos Car: Erstaunlicherweise schaffte es der Chauffeur heil durch Küssnacht (obwohl er wohl nüchtern war) und brachte uns zum Sonnenumzug in unser geliebtes Sarnen. Zwischen Izzipanizi, den Arvi Hyylern und den Dossebängler fühlen wir uns mittlerweile so wohl, wie in Pilars Schoss und auch das traditionelle Abschlusskonzert vor dem Formula Pub begeisterte einmal mehr keine Massen aber sicherlich unseren Kassier.

Der Weg zur alten Fasnacht ins welsche Payerne ist weit!  So war die Wegzehrung von 21 Harassen Pony sicherlich angemessen und der leichte Regen konnte den Stimmungsbarometer auch nicht mehr trüben. Die Ponys halfen auch bei der Überwindung des Röstigrabens und so trumpften gerade die Jüngsten mit ihren mündlichen Französischkenntnissen frisch auf. Wir absolvierten eine überdurchschnittliche Anzahl der geplanten Auftritte und auch den Grossteil des Umzugs waren wir – ganz nach dem olympischen Gedanken – zwar nicht vorne, aber zumindest dabei!

Wir blicken zurück auf eine sensationelle Zeit und bedanken uns bei allen, die uns in irgend einer Art und Weise etwas Gutes getan und uns unterstützen haben. Der grösste Dank gilt aber unseren Frauen – falls sie uns zurücknehmen!

Hudschibibra Hudschiba