Es war einmal, vor langer Zeit, da trafen sich die Eglichutzler nach der Weggiser Chilbi gut eingeschossen und die Taschen voller China-Geschirr zum ersten Stelldichein mit ihrem Herrn Kappellmeister. Doch oh je! Der Dirigentus forderte von den wackeren Burschen, dass sie fortan nach seiner Pfeife tanzen mussten und wehe dem, der nicht parierte! Mit seinem Zauberstab verwandelte er gestandene Trompeter zu Tschinellisten! So mussten die braven Männer Sonntag für Sonntag in den düstersten Gemäuern des Königreichs die Launen ihres bösen Meisters ertragen – ihn ehren, ihm dienen und sie waren ihm auf Gedeih’ und Verderben ausgeliefert.

Zur Fasnachtseröffnung dann liess der dunkle Herr, seine getreuen Diener zum ersten Mal vor sein Volk treten und siehe da – mit den Klängen ihrer Lauten und Schalmeien verzückten sie die Gemüter ihrer Zuhörerschaft dermassen, auf dass sich das Herz des Meisters wie von Zauberhand erweichte und er seinen Untertanen erlaubte ihn auf eine grosse Reise zur Fasnacht zu begleiten.

Vorerst führte er sie auf einen dunklen Berg, wo viele sonderbare Menschen umherwanderten, welche die Musikanten mit zusammengekniffenen Augen anstarrten. In einem verwunschenen Gasthaus namens Unterstetten wurden sie von einem garstigen Troll empfangen. Doch als der Troll die lieblichen Klänge der lustigen Musikanten vernahm, besänftigte sich sein Gemüt und er reichte den Männern seinen Krug, den sie immer und immer wieder füllten bis schliesslich der Brunnen, aus dem das wundersame Beckenriederfletzmoscht- Getränk sprudelte, versiegte und auch die letzten Eulen mit lautem Geschnarche in einen 100 Minütigen Schlaf fielen.

Nach diesem Bergabenteuer begab sich der Kapellmeister mit seinen Männern in die Zähringerstadt Thun, wo sie zur Freude des hiesigen Schlossherrn und einer hundertschaft keuscher Hofdamen musizierend durch die Gassen zogen, bis sie mit Wienerli&Mutschli gar reich beschenkt wurden.

Und die Geschichte sollte weitergehen! Der grosse Rat der Eglichutzler, dem auch der Kapellmeister angehörte liess bald darauf verlauten, dass im Königreich ein grosser Ball stattfinden sollte. Das Datum wurde auf den 15. Februar des Jahres 2020 festgelegt. Unter dem Motto: «Grimm(ige) Gestalten waren alle Elfen, Trolle, Prinzessinnen, Hexen, Kobolde – kurzum – sämtliche Gestalten des Zauberwaldes herzlich eingeladen.

Natürlich sollten die Ballbesucher auch gut gestärkt in die grosse Nacht starten und so verfügte die Obrigkeit, dass die Küchenmeister ab 19:00 Uhr ein opulentes Mahl, bestehend aus Tomatensuppe, Fleischvogel mit Spätzli und einem Kaffee mit «Begleitung», für läppische 25.- Gulden aus ihren Töpfen zaubern sollten. Einzige Bedingung für diesen Festschmaus, ist die Anmeldung über die Spinnennetzadresse: hallo@eglichutzler.ch unter welcher ein lustiger Gnom Names Yhf wohnt, der stets mit seinen grossen, nackten und stark behaarten Füssen durchs Unterholz schleicht.

Egliball-Essensanmeldung

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Natürlich sollte auch für musikalische Unterhaltung gesorgt sein. So wurde die Gluggsi-Musik aus dem fernen Ebikonerwald und die heimischen Rigischränzer eingeladen um das Ballvolk zu bezirzen. Die lustige Plattendreherin Nittel würde in der Aussenbar die Nachteulen bespassen, während der Hofnarr Sandro Hofmann im Ballsaal die Paare zum Tanze forderte. Weiter wurde nach der Kleinformation «Blechschaden» gesandt, während die hiesigen «Seeluftörgeler» auch die Landschaftsmusik unter das gemeine Volk bringen sollten.

Für diese zauberhafte Ballnacht, so hatte es der Rat bestimmt, waren die Besucher aufgefordert, ihre Gesichter mit Masken, entsprechend dem Motto zu bedecken. Sie sollten freien Eintritt bis 22:00 Uhr haben, während das gemeine Volk die Summe von 15 Gulden aufbringen musste, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Die findigsten unter den maskierten Gestalten sollten zur Geisterstunde mit Preisen reich belohnt werden.

Der Kapellmeister indes, spielte in der ganzen Zeit seiner aufgesetzten Gutmütigkeit ein finsteres Spiel mit den gutgläubigen und treuen Dienern. Er belegte seine Musikanten nämlich mit einem grauenhaften Fluch, der sie ihrer Menschengestalt zu Mitternacht berauben sollte und sie in grimmige Wölfe verwandeln würde, falls sie es wagten, vor dem 12. Schlag der Glocke, auch nur einen einzigen hochprozentigen Schnaps anzurühren.

Nun denn, hochwohlgepriesene Leserin und geduldiger Leser. Wenn auch du erfahren willst, ob der böse Fluch über die Glücklosen hineinbrechen wird oder sie standhaft und trocken bleiben werden, dann begib dich in besagter Nacht ins Weggiser Zauberdorf, denn wenn sie recht besoffen sind, dann heulen sie ab morgen!