Mit einem Rauschen in den Ohren sitzen wir in den warmen Stuben und geniessen die wohlwollende Geborgenheit des Alltags. Schwierig, das Erlebte zu ordnen, scheint es doch wie ein wirrer Sturm an uns vorbeigezogen zu sein. Ein Versuch:

Weggis im Spätherbst. Die Blätter fallen von den Bäumen, ein Hund bellt neumen. Wenn die Hotels leer, der Rasen gesperrt und der Pavillon saniert wird, rangiert der Kurort auf der Unterhaltungsskala irgendwo zwischen Rüttihubelbad und Simplon-Dorf. In dieser Zeit des kollektiven Winterschlafs lief die Eglimaschinerie bereits auf Hochtouren. Verlässlich wie das morgendliche SMS des Kalifen Erni mit dem Wochencountdown und der Erinnerung, wie krank wir alle seien, füllten sich unsere Agenden Woche für Woche mit Sitzungen und Arbeitseinsätzen. Es galt einen Jubiläumsanlass zu organisieren, der in allen Bereichen neue Superlativen schaffen sollte – dieser Anspruch schien für jeden Egli selbstverständlich zu sein. So planten, malten, schrieben, probten, bastelten, filmten und schneiderten wir unentwegt auf den Schmutzigen Donnerstag hin, der wie einer von Lilis Torpedos im Eiltempo auf uns zuraste. Wie Inseln der Erholung wirkten in der Rückblende die beiden Vorfasnachtsanlässe Fasnachtseröffnung und Blaechiball: Erstere durften wir dieses Jahr unseren Freunden den Rigischränzern anvertrauen, die mit einem ähnlich optimierten Konzept auftrumpften und uns einen würdigen Fasnachtsstart bescherten. Mit unserer bunten Kostümierung, einem Querschnitt durch die letzten 50 Eglijahre, bildeten wir einen bunten Haufen aus Fliegen, Tauchern und Piraten, der musikalisch bereits ein erstes Mal zu überzeugen wusste. Der Blaechiball in Küssnacht dürfte hingegen eher als Unregelmässigkeit in die Vereinsannalen Einzug nehmen: Während der Profi den Hallenboden frisch planierte und die Hörner jährige Diskussionsthemen aufwärmten, wurden auf der Bartheke Hochzeitsabsichten in Frage gestellt. Liebevoll umsorgt von fleissigen Elfen konnten wir diesen Abend jedoch ohne grössere Folgeschäden abhaken und der Jubiläums-Egliball stand vor der Tür.
Drei Abende zimmerten und handwerkten die Baugierigen an unserem Persischem Reich und schliesslich konnten wir uns am Samstagmittag ein erstes Mal auf die Schultern klopfen: Vom britischen Brunnen, dem LED-Flüssli, der Guuggertreppe aus Morgarten, der orientalischen Beleuchtung, den fantastischen Wandbildern bis zur Shotbar (mit oder ohne Seitenwand) passte alles wie die Süsskartoffel zum Lamm. Gross war die Freude, als sich die Stadttore endlich öffneten und die Persische Armee ein erstes Mal mit seinen Gästen auf die Jubiläumsfasnacht anstossen konnte. Der bunte Abend mit grandiosen Vollmasken und vielen geheimnisvoll verschleierten Schönheiten endete mit einem würdigen Schlussbouquet in Alibabas Höhle des Oberräubers DJ Kusi Würsch – er ist unsterblich.
Wau, wau, Willisau! Der Sonntag führte uns in die hinteren Winkel unseres Standes. Die fremden Kantonsgenossen ennet dem Pilatus wissen, wie man Fasnacht feiert. Da hauts dem Greter das Trommelfell aus der Verankerung und zwingt den Costa in die Rolle des Krankenpflegers. Erni sei Dank erweitert die Egliimmo AG ihr Portfolio um einen Landwirtschaftsbetrieb mit Mutterkuhhaltung. Dieser verregnete Sonntag sollte aber nicht allen in positiver Erinnerung bleiben: Ein krankheitsbedingter Ausfall stand am Anfang einer kollektiven Filz-Schikane (es begann langsam aber sicher gewaltig zu husarelen).
Die letzten Hühner wurden eingepfercht, das letzte Püree gestampft und der letzte Film abgedreht. Dann war er da, der Jubiläumsanlass am Schmutzigen Donnerstag! Getrieben von der Festlaune unserer Gäste brachten wir den Abend ohne Kamelbocken über die Bühne und übertrafen unsere eigenen Erwartungen. Mit einem Gemisch aus Erleichterung, Erschöpfung und Stolz folgten die Mitglieder kurz nach Mitternacht dem heimeligen Ruf des Pony und ertränkten die Erkenntnis, dass sich die zweijährige Vorbereitungszeit in jeder Hinsicht gelohnt hat. Doch auf den Lorbeeren ausruhen? Nein, denn diese sind zum Pflücken da und so ging es Schlag auf Schlag weiter.
Nachdem Sturzi, traditionslos und krank wie er ist, dem armen Hasi am nächsten Morgen die Tonteller unterm Suppenteller wegentsorgt hatte stürzte sich der Persermob in die umtriebige Festgesellschaft der Narrennacht. Es kam, wie es kommen musste: Die Steine waren vom Herzen gefallen und folglich die Rachenwehre weit geöffnet. Rauchende Auftrittsteilnehmer waren da noch das kleinste Übel, wenn man mich fragt, aber es husarelet halt. Kurz: Ein Auftritt zum Vergessen; dem kamen die Meisten auch nach. Angetan von Ernis Portfolioergänzungen folgte der Tambi dem Gadenduft bis zum Höhepunkt und rundete so diesen unsäglichen Abend gebührend ab.
Viva Germania! Kaspi, unser treuer Chauffeur, brachte uns am Fasnachtssamstag ins nahe Ausland. Das Ufer des Rheins sollte uns ein weiteres Mal grosse Freude bescheren. Nach einem gelungenen Nachtumzug zog es die erste Schwätte in eine altbekannte Partyhöhle in Warmbach, wo einem das Kopfbrummen vom feinen Sprudelwasser schon von weitem zuwinkte. Tröpfchenweise wurde die grosszügige Raucherbar von den Fischen annektiert, bis am Schluss sogar der Schleissiboy und Komparse Porni ihr Tanzbein schwangen. Tipps im Bereich Selbstbeschäftigung holte man sich bei Helge, der mit diebischem Grinsen seine verdängten Kinderträume auslebte: Klirr!
Das Duschen war mit dem sonntäglichen Umzug hinfällig geworden und so machten wir uns blitzeblank zurück an die Gestade des Vierwaldstättersees.
Einschub U-Boot-Club:
Gewählt sind als neue Präsidenten Jenni Nico, Greppen und Mundprecht Martin, Richtung Greppen. Verdankt werden Aktuarin Suurstoffglogge-Ursi und Ehrenwirt Nanzer Philippe. Der Rat der Ehrenpräsidenten dankt dem Abtretenden Präsidenten Zurmühle Markus für seine Verdienste für die Sache des U-Boot und ernennt ihn zum Ehrenpräsidenten. U-Boot fertig.
Der Güdelmontag startete traditionell mit der Tagwache. Übers Vik führten uns die A-Trompeten durchs ganze Dorf und verköstigten uns in der Baume mit Einerleien vom Lamm und der Falafel. Nach dem Kinderumzug wartete abermals Kaspi mit seinem Chips-Mobil und die Fische schwammen gen Sarnen – eine altbekannte Laichgrube. Es sollte kein Fehler gewesen sein, den Tschifelern die Ehre zu geben, die uns mit einem lauten Hulapalu aus der Kronenbar lockten. Die Lockrufe weckten in Greter ungeahnte Kräfte und machten ihn für dieses Wochenende unsterblich. Hätten Tschisel und Oski ihn am Morgen nicht entdeckt, würde er noch heute den Plastikfisch im Lindentee suchen.
Ein letztes Mal begleitete uns in Obwalden unser Schlachtschiff, welches die nahenden Stürme und Heinz Motorsäge leider nicht überstand.

Bern to be wild.
Am Aschermittwoch wurde alles rückentsorgt und weggezimmert, eine letzte Belohnung sollte auch diese Strapazen vergessen machen: Die alte Fasnacht führte uns in die Bundeshauptstadt. Es war der letzte Auftritt von Hoss, dem Schlachtross an der Pauke und Kaspi, dem Servicemann vorne links. Da die Regenpellerinen griffbereit verstaut waren, meisterten wir den Umzug gladiatorisch im Schwankschritt. Des Abends wurde es noch einmal nass in den Gassen unserer Hauptstadt und der letzte Auftritt war vorbei, bevor er überhaupt angefangen hatte. Die spätere Tombola im Festzel war genau nach unserem Geschmack: Wie ein Leuchtturm markierte Pfnueli in einem Mob aus Hauptpreisen das Epizentrum und um ihn herum schwirrten die Fische von einer Preisübergabe zur nächsten.
Das Ende dieser Jubiläumsfasnacht markierte der Valentinstag; Schnell nach der Ankunft bei Thuri löste sich die Persische Armee auf und die erschöpften Eglis steuerten Heim zu ihren Laichplätzen. Die einen überzeugten mit Rosen, andere allein mit ihrer Heimkehr. Elf gewinnt.

Nun da die Grinde aufgeweicht sind und die Schwerter abgenutzt im Schrank liegen, bleibt uns nur noch zu danken. Wir hoffen, dass es uns verziehen wird, aber die Angst, jemanden zu vergessen zwingt uns zum Griff zur Pauschale: Die Unterstützung der Gönner, Ehemaligen, Freunde, der Gemeinde und dem Gewerbe sind und waren überwältigend! Wir möchten uns ganz herzlich bei euch allen für eure Hilfe und euren Zuspruch bedanken. Es war ein unvergessliches Erlebnis, unseren 50. mit euch zusammen zu feiern.

Wau, wau, wau!

Hudschibibra Hudschiba

Eglichutzler Weggis

De Eglichutzler Fasnachtsbricht isch ihne presentiärt wordä vu de Garage Föhn im Ried-Muotathal. Outbäck, Foreschter, Impreza – bim Föhn im Ried chasch alles ha!

Bilder dazu